Exkursion nach Dornbirn

Lehrkräfte auf den Spuren der Verbindung von Tradition und Moderne der Vorarlberger Architektur


Nicht nur das Wetter mit strahlendem Sonnenschein war eine Bereicherung für diese gelungene Architektur-Fortbildung am Freitag, den 15.10.2021 nach Dornbirn im Vorarlberg, sondern all die ausgewählten Architektur-Beispiele vor Ort, welche die Teilnehmer:innen unter versierter Begleitung zu Fuß und mit dem Auto kennenlernen durften.
Die Verbindung von Tradition und Moderne der Vorarlberger Architektur erschloss sich durch fachkundige Vermittlung und leibhaftiges Erleben. So erläuterte beispielsweise der Entwickler und Bauträger des Atriumhauses, Herr Knapp höchst persönlich und recht unterhaltsam den Besuchern das Konzept seines Hauses, welches vor 20 Jahren gebaut wurde und bis heute durch moderne Modulbauweise, durchdachte Raumplanung und hochwertige Materialien überzeugt.
Das Gebäude in Beton- und Holzoptik besticht u.a. durch ein Atrium, das von einer metergroßen Leinwandmalerei, die eine Sonnenblume in barocker Idee zeigt, künstlerisch bespielt wird. Im überdachten Innenhof bietet sich den Eigentümern und Mietern Möglichkeiten zum sozialen Austausch, gleichzeitig wird aber auch deren Privatsphäre durch lamellenartige Verkleidung der einzelnen Geschosse gewahrt.
Zudem verwirklichte der Bauherr in seinem Wohnkonzept den fortschrittlichen Gedanken, dass sich Wohnraum dem persönlichen Lebenslauf modular anpassen kann. Äußerst beeindruckend war des Weiteren der Besuch der weltweit erfolgreich agierenden Firma Zumtobel, die sich dem Thema Licht/Beleuchtung verschrieben hat. Die Teilnehmer der Fortbildung durften im Lichtforum einen intensiven Einblick davon gewinnen, wie vielseitig Räume mit Licht inszeniert werden können. Im Hinblick auf die Beleuchtung von Schulen und Klassenzimmer ist in diesem Zusammenhang noch viel Verbesserung möglich, da jeder Mensch von Natur aus auf unterschiedliche Lichtsituationen reagiert. Die Lichträume von James Turell boten mir persönlich das Gefühl von Raum- und Zeitlosigkeit.
Lichtdurchflutete Räume in völlig technikfreier moderner Architektur bei angenehmen 22-26 Grad boten sich den Teilnehmern*innen im visionären Bürogebäude 2226 der Baumschlager-Eberle Architekten.

Ein stimmungsvoller, fast meditativer Abschluss dieser Fortbildung bildete der Besuch des Islamischen Friedhofs in Altenach. In der Abendsonne verlebendigte sich die Ornamentik dieser bedeutungsvollen Architektur, die durch schlichte rote Betonoptik, hölzerne und goldene Rhythmen im Äußeren und Inneren des Friedhofs und getaucht in warmes Abendlicht diese Reise zum Abschluss brachte.

Barbara Shatry