Architekturfachexkursion nach Basel, Weil am Rhein und Riehen

Eine dreitägige Fachexkursion führte nach Basel, Riehen und Weil am Rhein. Basel gilt als die Architektur-Hauptstadt der Schweiz.

In Basel wie nirgends sonst finden sich so viele Bauten weltberühmter Architekten dicht an dicht. 12 Preisträger des begehrten Pritzker Architekturpreises haben sich in Basel mit ihren Bauten verewigt – eine weltweit einzigartige Dichte hoher Baukunst.

Das Programm startete am Donnerstag, den 19. September 2019 auf dem VITRA Campus in Weil am Rhein. 20 bayerische Lehrkräfte (vorwiegend aus dem Fachbereich Kunst des Gymnasiums) erhielten einen fundierten Einblick in die unterschiedlichsten Gestaltungsansätze zeitgenössischer international renommierter Architekten wie Herzog & de Meuron (Basel, Schweiz), SANAA (Japan), Tadao Ando (Japan), Buckminster Fuller (USA), Alvaro Siza (Portugal), Frank Gehry (USA), Jean Prouve (Frankreich) und Zaha Hadid (Iran) – Architekten, die im Lehrplan der gymnasialen Oberstufe am bayerischen Gymnasium verankert sind.

Nach dem Checkin in das Hotel wurde das Programm bei Blaser Architekten, einem Netzwerkpartner der LAG Architektur und Schule, fortgeführt. Andreas Erbe, Gründer und Geschäftsführer des launchlabs Basel, führte bei seinem Fachvortrag ‚Raum schaffen für agiles Arbeiten‘ im Rahmen der Vortragsreihe WorkSpace der Zukunft ein.

Am Abend endete das Programm mit dem Konzert Rohrwerk Fabrique sonore – ein Konzert mit Klangturm im Kunstmuseum Basel im Rahmen des internationalen Festivals für zeitgenössische Architektur und Musik ZeitRäume.

Am Freitag starteten wir mit einem Fachvortrag in der Aula der neuen Primarschule in Erlenmatt. Unser Netzwerkpartner Ueli Keller, der für das Bildungsdepardement Basel Stadt arbeitete, referierte zu dem Thema „Nachhaltig partizipativ und veränderungsfähig geplante und gestaltete Bildungsräume“. Der Architekt Željko Marin zeigte an ausgewählten Beispielen auf, wie in bestehenden Bildungsbauten mit Hilfe mobiler Akustikwände unterschiedlichste Lern- und Lehrszenarien gestaltet werden können.

Anschließend führte uns der Schulleiter Hans Peyer durch das gesamte Schulgebäude. Besonders beeindruckt waren die bayerischen Lehrkräfte von dem Gestaltungsprojekt- Schüler gestalten mit einem Schlosser Türgriffe, dem PET basierendem Akustikmaterial aPerf-Platten, das in allen Räumen eine angenehme Atmosphäre schafft, dem großzügigem und mit den neuesten Designmöbeln gestaltetem Lehrerzimmer mit Außenterrasse, den hervorragend ausgestatteten Werkräumen und der liebevollen Bewirtung auf der Dachterrasse mit Blick über ganz Basel.

Direkt im Anschluss konnten wir vergleichend die Primarschule Schoren, die in dem benachbarten Quartier entstanden ist, besichtigen. Die Schulleiterin Astride Wüthrich Degelo und der Architekt Mathias Lorenz erläuterten bei ihrem Einführendvortrag, wie in enger Zusammenarbeit von Schulentwicklungsteam, Schulleitung und Architekturbüro ein Schulbau entstanden ist, der alle Vorstellungen und Erwartungen beinhaltet. Die Primarschule Schulen ist als Lernhaus konzipiert und arbeitet jahrgangsgemischt, inklusiv und integrativ sowie mit Tagesstrukturen. Der anschließende Rundgang veranschaulicht das pädagogische und architektonische Konzept.

Das Nachmittagsprogramm wurde im nahegelegenem Riehen an der Fondation Beyeler fortgesetzt. Ein Fachvortrag führte in die Architektur und Ingenieurskunst des italienischen Architekten Renzo Pianos ein und erläuterte u.a. die bei dem Museumsbau verwendeten Materialien, Gebäudeöffnungen in Bezug auf Topografie und Himmelsrichtung sowie den spezifischen Einsatz von Tageslicht in den Ausstellungsräumen. Weiterhin wurde ein kursorischer Überblick über den Museumserweiterungsbau von Peter Zumthor gegeben. Diskutiert wurde hierbei das Zusammenspiel der beiden Architekten sowohl bei der Fondation Beyeler in Riehen als auch des LACMA in Los Angeles.

Zum Ausklang des Tages fand ein Besuch des Erweiterungsbaus des Baseler Kunstmuseums vom Baseler Architekturbüro Christ & Gantenbein.

Den Abschluss der Fachexkursion bildete eine vierstündige Architekturführung der Kunsthistorikerin Dr. phil. Rose Marie Schulz-Rehberg am Samstag. Mit ihrem profunden und sehr detaillierten Wissen zeigte sie die wesentlichen Entwicklungslinien der Baugeschichte Basels vom Mittelalter bis heute auf. Abschluss fand der große Rundgang am Schaulager von Herzog & de Meuron sowie dem neuem Stadtviertel Dreispitz auf dem ehemaligen Gelände des Güterbahnhofs.

             

            

                         

              

             

             alle Fotos Matthias Rother